Weihnachtsbräuche aus aller Welt

Truthahnbraten und Pappfiguren

Die Engländer essen traditionell Truthahnbraten, die Mexikaner zerschlagen eine mit Süßigkeiten gefüllte Pappfigur und die Spanier müssen bis zum 6. Januar warten. Wir haben Weihnachtsbräuche aus mehreren Ländern zusammengetragen: Großbritannien, Griechenland, Frankreich, Indien, Niederlande, Russland, Spanien, Ägypten, Mexiko und Japan.

Weihnachtsbräuche aus aller Welt (Symbolbild). Foto: picjumbo
Weihnachtsbräuche aus aller Welt (Symbolbild). Foto: picjumbo

Großbritannien

Bis 1752 wurde in England Weihnachten noch am 6. Januar gefeiert, ehe auch dort der gregorianische Kalender eingeführt wurde. Neben dem aus Deutschland übernommenen Christbaum spielt hier der Mistelzweig eine besondere Rolle: Er wird in die Türrahmen gehängt und jeder der darunter steht, darf geküsst werden.

Der Nikolaus heißt in England Santa Claus und er ist es, der in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember die Geschenke bringt. Diese werden dann am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags geöffnet. Traditionelles Weihnachtsessen ist Truthahnbraten und als Nachspeise der berühmte Plumpudding.

Griechenland

„Kala Christougenna“ wünscht man sich in Griechenland zu Weihnachten – allerdings gibt es hier weder am 24. noch am 25. Dezember Geschenke. Diese folgen erst am 31. Dezember, und der darauffolgende erste Januar ist der wichtigste Tag: Der Namenstag des heiligen Vassilius, Beschützer der Armen. Erst an diesem Tag wird dann ausgiebig gefeiert.

Eine Tradition ist hier das gemeinsame Essen des „Vasilopita“, einem Hefeteigkuchen, in dem eine Münze versteckt ist. Wer das Stück mit der Münze bekommt, hat angeblich im folgenden Jahr besonders viel Glück.

Frankreich

Am 24. Dezember geht es in Frankreich tagsüber nicht sonderlich besinnlich zu – es ist ein ganz normaler Arbeitstag. Erst am Abend beginnen langsam die Feierlichkeiten. Traditionell trifft man sich um Mitternacht zur Messe in einer feierlich geschmückten Kirche. Der französische Weihnachtsmann heißt „Père Nöel“, der in der Nacht von 24. auf 25. Dezember durch den Kamin schlüpft und die Geschenke bringt, so dass sie am Weihnachtsmorgen ausgepackt werden können.

Indien

Im hinduistischen Indien wird als vergleichbares Fest im Spätherbst „Diwali“ gefeiert, eine Mischung aus Weihnachten und Silvester mit viel Tanz, Gesang und Feuerwerk. Die dort lebenden Christen, etwa 2,5 Prozent der Gesamtbevölkerung, allerdings feiern durchaus ‚Shub Christa Jayanti‘: Statt Christbäumen gibt es hier geschmückte Mangobäume oder Bananenstauden. Vor allem im Süden kann man zu dieser Zeit viele Öllampen und Lichter an den Häusern sehen. Die Mitternachtsmesse, die hier gefeiert wird, kann bis zu drei Stunden dauern.

Niederlande

In den Niederlanden stehen Sinterklaas und sein Helfer „zwarte Piet“ (schwarzer Peter) im Mittelpunkt des Weihnachtstreibens. Die Feierlichkeiten beginnen schon Mitte November: Denn der Legende nach lebt Sinterklaas das Jahr über in Spanien und zu dieser Zeit mit dem Dampfschiff in den Niederlanden eintrifft.

Am Abend vor dem Nikolaustag lassen die Kinder ihre Schuhe vor der Tür, die Sinterklaas und seine Helfer dann befüllen. Dementsprechend ist hier auch der 5. Dezember Höhepunkt der Weihnachtszeit. Der heilige Abend wird schließlich mit einem großen Essen begangen und hat auschließlich religiöse Bedeutung.

Russland

In Russland und den anderen slawischen Ländern gibt es statt dem Nikolaus „Ded Moros“, bei uns bekannt als Väterchen Frost, der von seiner Enkelin „Snegurotschka“, Schneeflöckchen, begleitet wird. In einem Pferdeschlitten bringen sie die Geschenke am Neujahrstag. Weihnachten selbst feiert man in Russland am 7. Januar. Traditionell werden 12 Gerichte serviert, stellvertretend für jeden Apostel.

Spanien

Auch in Spanien bringt nicht etwa der Weihnachtsmann die Geschenke, sondern dies übernehmen die Heiligen Drei Könige am 6. Januar. Ursprünglich erhielten aber nur die artigen Kinder Geschenke, für die unartigen gab es schwarze Kohlen. Groß gefeiert wird der 5. Januar mit einem Heilige-Drei-Könige Umzug. Außerdem wird in Spanien statt einem Weihnachtsbaum nur eine Krippe aufgestellt.

In Spanien bringen die Heiligen Drei Könige die Geschenke. Foto: Pixabay, CC0
In Spanien bringen die Heiligen Drei Könige die Geschenke. Foto: Pixabay, CC0

Ägypten

Die Anhänger der koptischen Kirche in Ägypten feiern Weihnachten am 7. Januar, dem 29. Tag des koptischen Monats Khiakh. Typische Speisen sind das Fischgericht Bouri oder Zalabya, ein traditionelles Gebäck. An diesem offiziellen Feiertag wird um Mitternacht eine Weihnachtsmesse besucht, danach wird das große Bankett ‚Kahk‘ veranstaltet. Direkt danach beginnt für die Kopten eine vierzehntägige Fastenzeit.

Mexiko

Da mehr als 95 Prozent der mexikanischen Bevölkerung Christen sind, hat Weihnachten auch hier eine große Bedeutung. Es werden bunte und laute Straßenzüge durchgeführt, die die Herbergssuche von Maria und Josef nachstellen sollen. Auch die Mitternachtsmesse am heiligen Abend ist in Mexiko üblich. Ein Highlight für die Kinder ist die so genannte „Piñata“, eine mit Süßigkeiten gefüllte Figur aus Pappmaché, die es mit verbundenen Augen zu zerschlagen gilt.

Japan

Auch in Japan wird Weihnachten gefeiert, allerdings nicht aus religiösen Gründen, sondern weil die Menschen dort fast alles begeistert, was aus dem Westen kommt. Kaum einer weiß, was eigentlich wirklich gefeiert wird, die meisten glauben, es sei der Geburtstag des amerikanischen Santa Claus.

Dementsprechend liegt der Schwerpunkt der japanischen Feierlichkeiten auch eher auf der Zeit vor dem eigentlichen Fest – es wird üppig und kitschig dekoriert und Weihnachtsmärkte veranstaltet. Auch Geschenke sind üblich, allerdings weil Ende des Jahres nach japanischer Tradition die Zeit der Geschenke ist, in der man jedem, dem man unter dem Jahr zu Dank verpflichtet war, beschenken muss.

Quelle: Sprachenlernen24

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