Tschechisches Alphabet

Aussprache und Alphabet der Tschechischen Sprache

Das tschechische Alphabet umfasst 42 Buchstaben. Zusätzlich zu den 26, die Sie aus dem Deutschen kennen, werden 15 Buchstaben mit diakritischen Zeichen als eigenständige Buchstaben verwendet, beispielsweise bei der Sortierung in Telefonbüchern etc. Ein weiterer Buchstabe ist das ch. Beachten Sie: Das ch wird in der Rangfolge nach dem aufgeführt.

Tschechisches Alphabet. Foto: Pixabay, CC0

Das Tschechische Alphabet

Eine Übersicht über das Alphabet und Hilfestellungen zur Aussprache finden Sie in dieser Tabelle:

tschechischer BuchstabeBeschreibung der AusspracheBeispiele (wo möglich: orientiert am Deutschen)
A, akurzgesprochenes, helles aalso, Arbeit
Á, álanggezogenes aJahr, fahren
B, bbetontes bBahn, Bernhardiner
C, cwie z im DeutschenZitrone, Zug
Č, čwie tsch im deutschenTschüss, Entschuldigung
D, dstimmhaftes dDanke, dort
Ď, ď[dj]-Laut, die Zunge wird an harten Gaumen gepresstähnlich wie in: Nadja
E, eähnlich dt. ä, aber offener betontÄrger, Äste
É, élanges ä, offenHäme, abwägen
ěnach b, f, p, v: wie [jä]- Laut ausgesprochen
nach d, n, t: betont die Weichheit (ď ,ň, ť) dieser Konsonanten
nach m: betont [ňe]-Laut
ger, ten; oběd: [objed]
tja; děkovat: [djekovat]
město: [mnjesto]
F, fstimmloses fFilm, Fenster
G, gwie g im DeutschenGold, Girlande
H, hdeutlicher, als im Deutschen betont mit leichtem ch im Abklangähnlich: nahe
Ch, chdeutlicher, als im Deutschenzwischen dem ch in ich und ach gesprochen: chytyí
I, ikurzes iist, bin, Ingo
Í, ílanggezogenes iniemals, Schiene
J, jwie betontes j im DeutschenJagd, jede
K, kkurzes k (*)Kamm, Kombüse (*)
L, lBetontes llange, Laune
M, mwie unbetontes m im DeutschenMaschine, Mensch
N, nwie deutsches n; vor g oder k: [ng]-LautNatur, nichts
Ň, ň[nj]-LautCognac, Lasagne
O, obetontes o, offener als im deutschenähnlich: Hotel, Otto
Ó, ólanggezogenes oTor, Ohr
P, pkurzes unbetontes p (*)Papagei, Post (*)
Q, qwie deutsches qQuer, quengeln
R, rkurzes r (Zungenspitzen-r)rasend, Rettich
Ř, řexistiert im Deutschen nicht, [rsch]-Lautpřesto (trotzdem), přítel (Freund)
S, swie scharfes s/ß im DeutschenKasse, dass
Š, šwie deutsches schSchaf, schade
T, twie unbetontes t (*)Tafel, Tisch (*)
Ť, ťweicher [tj]-LautPortier, Tantiemen
U, uwie unbetontes deutsches uSchuss, Luft
Ú, úlanggezogenes uUhu, Tuch
Ů, ůlanggezogenes uUhu, Tuch
V, vwie stimmhaftes w im Deutschenwarum, Wasserkraft
W, wkurzes, hartes wWitz, Watt
X, xwie deutsches xXylophon, extra
Y, ywie kurzes iist, Fisch
Ý, ýwie langgezogenes iRiese, wieder
Z, zwie weiches s im DeutschenSand, Sonne
Ž, žweicher [dsch]-LautDschungel

(*) Anmerkung:
Die tschechische Sprache kennt (im Gegensatz zum Deutschen) keine Behauchung in der Aussprache bei k, p und t.

Die diakritischen Zeichen werden im Tschechischen wie folgt bezeichnet:
(´): čárka – Strich; (°): kroužek – Kringel; (ˇ): háček – Häkchen

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Die Aussprache im Tschechischen

Neben der tschechischen Hochsprache (Český jazyk), die bei offiziellen Anlässen, im Radio und Fernsehen, an Schulen und Universitäten und im Großteil der Literatur verwendet wird, existieren im Tschechischen eine Vielzahl an Dialekten, die teils über eine eigene Aussprache und Grammatik verfügen.

Die Umgangssprache im Tschechischen (obecná čeština) hebt sich dabei von dessen Schriftsprache (spisovná čeština) ab. Es handelt sich dabei jedoch nicht um einen örtlichen Dialekt, sondern um jene gesprochene Sprache, die vor allem in Böhmen Verwendung findet. Dies bedeutet, dass oftmals die gesprochene Sprache von jener „offiziellen“ leicht abweicht.

Im folgenden Teil bekommen Sie zunächst eine Anleitung, wie die einzelnen Buchstaben (unterteilt in Vokale und Konsonanten) ausgesprochen werden. Anschließend wird Ihnen gezeigt, wie die Betonung von Wörtern in der tschechischen Sprache funktioniert.

Die Vokale

Im Tschechischen existieren fünf kurze (a, e, i/y, o und u) und fünf lange (á, é/ě, í/ý, ó und ú/ů) Vokale. Die Länge der Vokale wird dabei mit diakritischen Zeichen (Strich, bzw. bei u zusätzlich mit Kringel möglich) gekennzeichnet.

In der tschechischen Sprache werden die Vokale e/é und o/ó offener ausgesprochen als im Deutschen.

Sogenannte reduzierte Vokale, wie sie im Deutschen (z.B. finde) oder Englischen (z.B. the) möglich sind, existieren im Tschechischen nicht.

Die Buchstaben i/í, sowie y/ý beschreiben jeweils den kurzen bzw. langen Laut [i]. Die unterschiedliche Schreibweise hat lediglich historische Gründe: im alten Tschechisch existierte neben dem Vokal i auch der Vokal y. Letzterer hat sich im Lauf der Geschichte (ca. im 14. Jahrhundert) dem i angeglichen.

Als Regel hierzu sollten Sie sich merken: i/í folgt nach den sogenannten „weichen“ Konsonanten, y/ý nach den „harten“ Konsonanten (siehe folgender Abschnitt). Ausnahmen existieren allerdings bei Fremdwörtern. Nach den „mittleren/hartweichen“ Konsonanten gibt es hingegen keine Regelmäßigkeit. Hier sollten Sie sich die Schreibweise stets einprägen.

Das „flüchtige e“
In vielen Wörtern kann der Vokal e „flüchtig“ sein. Dies bedeutet, dass er in einer Form des Wortes, bzw. der einen Stellung des Wortes vorhanden sein, in einer anderen allerdings fehlen kann.
z.B. otec (der Vater) – otce (des Vaters), nemocen (krank sein) – nemocna (krank)

Die Konsonanten

In der tschechischen Sprache werden sogenannte „weiche“, „harte“ und „mittlere (hartweiche)“ Konsonanten unterschieden.

  • Die „weichen“ Konsonanten sind: c, č,d’jň, ř, š, t’, ž
  • Die „harten“ Konsonanten sind: dhchknrt
  • Die „mittleren“ Konsonanten sind: bflmpsvz
Betonung am Wortende

Des weiteren wird in der tschechischen Sprache zwischen stimmhaften und stimmlosen Konsonanten unterschieden. Dies ist nur für die Aussprache, nicht für die Rechtschreibung von Relevanz.

Wenn ein stimmhafter Konsonant am Wortende steht, wird er stimmlos ausgesprochen (bei b, d, d’, g, h, ř, v, z und ž werden diese als stimmlose Konsonanten betont), in der Schreibweise verändert sich hingegen (freilich) nichts. Die anderen stimmhaften Konsonanten (j, l, m, n, ň, r) bleiben unverändert. Studieren Sie hierzu folgende Übersicht:

stimmhaftbdd’ghjlmnňrvzž
stimmlosptt’kchfsš
  • Beispiele: led (Eis) ausgesprochen als [let], muž (Mann) ausgesprochen als [muš]
Stimmassimilation bei nebeneinanderstehenden Konsonanten

Die Anpassung in der Aussprache von stimmhaften/stimmlosen Konsonanten – findet auch bei nebeneinanderstehenden Konsonanten statt.

Werfen Sie hierzu nochmals einen Blick auf obenstehende Tabelle.

In den Lautgruppen innerhalb eines Wortes oder einer Präpositionalgruppe passen sich Konsonanten in der Stimmhaftigkeit bzw. Stimmlosigkeit dem letzten Konsonanten der Lautgruppe an. Dies wird als regressive Assimilation bezeichnet.

Ist in einer Konsonantengruppe der letzte Konsonant stimmhaft, so werden auch die vor ihm stehenden Konsonanten in der stimmhaften Variante betont.

  • Beispiele: kdo – [gdo], prosba – [prozba], leckdo – [letzgdo]

Ist in einer Konsonantengruppe dagegen der letzte Konsonant stimmlos, so werden auch die vor ihm stehenden Konsonanten in der stimmlosen Variante betont.

  • Beispiele: vzpomínka – [fspomínka], lehký – [lechký], pohádka – [pohátka]

Unregelmäßigkeiten: Der Konsonant v passt sich zwar an den letzten Konsonanten an, erwirkt jedoch selbst keine Assimilation.ř wird vor oder zwischen Vokalen immer stimmhaft betont, am Wortende jedoch immer stimmlos ausgesprochen.

Silbenbildung mit r und l

Etwas, was Sie beim Erlernen der tschechischen Sprache anfangs irritieren könnte, ist der Umstand, dass das r und das zur Bildung von Silben verwendet werden. Dies bedeutet, dass diese anstelle eines Vokals stehen und Konsonanten zu einer Silbe verbinden.

  • Beispiele: vlk (Wolf), vlna (Welle), prst (Finger), obrna (Lähmung), hrst (Hand)

Die Betonung im Tschechischen

Als wichtigste Regel sollten Sie sich merken: In der tschechischen Sprache liegt die Betonung auf der ersten Wortsilbe.
Ausnahmen bilden hierbei der Gruß ahoj (dt. Hallo), bei dem die zweite Wortsilbe betont wird, sowie Initialabkürzungen wie USA oder ČR, bei denen der letzte Laut betont wird.

Die Intonation eines Satzes sinkt vom Satzanfang an ab. Eine Ausnahme bildet lediglich eine Frage, auf die als Antwort ja oder nein erwartet wird: Hier steigt die Intonation zum Satzende an.

Auch bei fremdsprachigen Eigennamen und Entlehnungen aus anderen Sprachen wird unabhängig von der Originalbetonung meist die erste Silbe betont.

  • Beispiele: Mercedes (dt.) – Mercedes; Fabrik (dt.) – fabrika

Betonung bei Verwendung von Präpositionen

  • Einsilbige Präpositionen (z.B. na, do, po, ke, se) bilden mit dem nachfolgenden Wort (Adjektiv oder Substantiv) eine Einheit und übernehmen dabei die Hauptbetonung.
  • Bei zweisilbigen Präpositionen (z.B. skrze, mezi) liegt dagegen die Hauptbetonung auf dem nachfolgenden Wort, während der Präposition eine Nebenbetonung zukommt.

Die Aussprache der Diphthonge im Tschechischen

Im Tschechischen existieren drei Diphthonge: ouau und eu. Der Diphthong ou ist dabei tschechischen Ursprungs, die anderen beiden sind über fremde Sprachen ins Tschechische eingeflossen.

Andere Vokalverbindungen, insbesondere iaieii und iu stellen keine Diphthonge dar. Diese werden mit einem j-Laut zwischen den Vokalen gesprochen, z. B. lilie [lilije], piano [pijano].

Beispiele für Diphthonge: neuróza – Die Neurose, koupit – Kaufen, autobus – der Bus

  • Der Diphthong eu wird nicht wie im Deutschen ausgesprochen, sondern als ein e, das in ein u übergeht!
  • Der Diphthong ou darf nicht als ein langgezogenes u ausgesprochen werden, wie Sie dies aus dem Französischen oder Deutschen kennen (z.B. Souveränität), sondern beide Vokale werden ohne Neuansatz vollständig artikuliert.
  • Der Diphthong au wird hingegen wie im Deutschen ausgesprochen.

Achtung: Nebeneinanderstehende Vokale (ouau und eu), die nicht zu demselben Morphem gehören, werden nicht als Diphthonge ausgesprochen. Das u wird in diesem Fall mit hartem Stimmansatz ausgesprochen.

  • Beispiel: nauka – [na`uka]

Anmerkung: Ein Morphem bezeichnet die kleinste bedeutungstragende Einheit einer Sprache.

Groß-und Kleinschreibung

Die Groß- und Kleinschreibung funktioniert in der tschechischen Sprache sehr einfach. Als Regel können Sie sich merken, dass grundsätzlich alle Wörter (auch Substantive) klein geschrieben werden, auf die die untenstehenden Regeln nicht zutreffen.

Ausnahmen: Was schreibt man im Tschechischen groß?

Mit großen Anfangsbuchstaben wird geschrieben:

  • Das erste Wort eines Satzes oder eines satzähnlichen Gebildes (z.B. einer Überschrift)
  • Alle Eigennamen:
    – Personennamen: z.B. Izabela, Judita, Karel und davon abgeleitete Possessivadjektive, z.B. Jarmila (Jarmilas)
    – Geographische Eigennamen, z.B. Německo (Deutschland), Praha (Prag), Evropa (Europa)
    – Angehörige von Kontinenten, Nationen, Städten etc.: z.B. Čech (Tscheche), Němec (Deutsche), Američan (Amerikaner), Pražan (Prager)
    – Namen von Staaten, Organisationen, Institutionen, z.B. Evropská unie
    – Feste und Feiertage, z.B. Vánoce (Weihnachten), Velikonoce (Ostern)
  • Personal- und Possessivpronomen in Briefen: z.B. Ty (du), Vy (Sie)
  • Ehrentitel, z.B. Veličenstvo (Majestät), Excelence (Exzellenz)

Prägen Sie sich diese Aufzählung ein – und Sie werden keinerlei Schwierigkeiten bei der Groß- und Kleinschreibung haben!

Quelle: Sprachenlernen24

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