Georgische Schrift

Das georgische Alphabet

Die georgische Sprache verwendet nicht das lateinische, sondern das georgische Alphabet, die so genannte Mchedruli-Schrift. Diese Schrift entwickelte sich im 11. Jahrhundert n. Chr. Sie besteht aus insgesamt 33 Buchstaben, die sich in 28 Konsonanten und 5 Vokale aufteilen. Einen Unterschied zwischen Groß- und Kleinbuchstaben gibt es nicht. Für jeden Phonem gibt es einen Buchstaben.

Ritter-Buchstaben oder Mchedruli

Georgisch besitzt als Literatur- und Kultursprache eine lange Tradition. Die Literatur in georgischer Sprache kann 1.500 Jahre zurückverfolgt werden. Überlieferungen zufolge ist sie sogar älter als das Christentum. So stammen die ersten literarischen Funde auf Georgisch aus dem 3. Jahrhundert vor Christus. Die Georgier verfügten also bereits über eine Schrift, bevor sich ein eigenes georgisches Alphabet herausbildete.

Das georgische Alphabet entwickelte sich vermutlich zu Beginn des 5. Jahrhunderts. Manche Forscher sind der Meinung, dass dies unter Einfluss des Griechischen aus dem aramäischen Alphabet heraus geschah. Diese Ansicht ist jedoch umstritten.

Tatsache ist jedenfalls, dass das georgische Alphabet die gleiche Buchstabenfolge wie das griechische Alphabet besitzt. Dies macht die georgische Schrift zu einer der ältesten osteuropäischen Schriften überhaupt.

Die heutige Form des georgischen Alphabets bzw. der georgischen Schrift, Mchedruli genannt, entwickelte sich im 11. Jahrhundert nach Christus und stellt die dritte Entwicklungsstufe der georgischen Schrift dar.

In der Entstehungsgeschichte der Schrift unterscheidet man nämlich zwischen drei chronologisch aufeinander folgenden Schriftarten, der Mrgwlowani-Schrift (Asomtawruli) aus dem 5. Jahrhundert. Daraus entstand im 9. Jahrhundert die Kutchovani-Schrift (Nusxa-xucuri, Nusxuri) und schließlich im 11. Jahrhundert die Mchedruli-Schrift, die mit einigen Änderungen bis in die Gegenwart hinein verwendet wird.

Aus den ursprünglich 38 Buchstaben des georgischen Alphabets wurden die heutigen 33. Diese unterteilen sich in 28 Konsonanten und 5 Vokale. Da für jedes Phonem, d.h. für jeden Laut, ein Buchstabe existiert, gibt das Alphabet die Aussprache des Georgischen genau wieder.

Die Schrift wird von links nach rechts gelesen und unterscheidet nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung.

In der folgenden Tabelle bekommen Sie einen Überblick über die Schriftzeichen des Georgischen:

Georgischer Buchstabe Name Offizielle Transliteration Deutsche Transkription Aussprache
An A a A a wie in Malz
Ban B b B b wie in Bitte
Gan G g G g wie in Gold
Don D d D d wie in denken
En E e E e wie bei nett
Vin V v W w wie bei Wolle
Zen Z z S s wie bei Silber
Tan T t T t behauchtes T wie bei Tüll
In I i I i wie bei wild
K’an K‘ k‘ K k K (Verschlusslaut)
Las L l L l wie im Russischen (dunkles L, im Hals gebildet
Man M m‘ M m wie bei Maul
Nar N n‘ N n wie bei Nonne
On O o O o wie bei schon
P’ar P‘ p‘ P p P (Verschlusslaut)
Žar Zh zh Sch sch wie bei Massage
Rar R r R r gerolltes Zungenspitzen-R
San S s S s(ss) wie bei Kiste
T’ar T‘ T‘ T t T (Verschlusslaut)
Un U u U u wie in Buch
Par P p P p behauchtes P wie bei petzen
Kar K k K k behauchtes K wie bei Kanal
Ḡan Gh gh Gh gh wie bei Roman
Q’ar Q’q‘ Q q Kehlkopflaut zwischen ღ und ხ (Verschlusslaut)
Šin Sh sh Sch sch stimmloses sch wie in schade
Čin Ch ch Tsch tsch behauchtes Tsch wie bei Kutsche
Can Ts ts Z z behauchtes Ts wie bei Zunge
Jil Dz dz Ds ds wie bei redselig
C’il Ts‘ ts Z z Ts (kurz, Verschlusslaut)
Č’ar Ch ch Tsch tsch Tsch (kurz, Verschlusslaut)
Xan Kh kh Ch ch wie bei acht
Ĵan J j Dsch dsch wie bei Dschingis Khan
Hae H h H h wie in Hölle

Möchten Sie die georgische Schrift selbst schreiben üben?
Dann ist unsere Übungsvorlage für georgische Schriftzeichen das Richtige für Sie. Sie können das Blatt ausdrucken und finden Platz, um dort die Schriftzeichen nachzuschreiben.

Vielleicht konnten wir Ihr Interesse – sofern noch nicht vorhanden – an der georgischen Schrift wecken? In jedem Fall wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lernen!

Quelle: Sprachenlernen24

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