Finnische Sprachgeschichte

Von den Anfängen – Kurze Sprachgeschichte des Finnischen

In diesem Artikel wollen wir einen ersten Einstieg in die finnische Sprache bieten und dabei einige nützliche Hintergrundinformationen zu Finnland und seiner Sprache geben.

Die finnische Sprache gehört zu der finno-ugrischen Sprachfamilie. Andere finno-ugrische Sprachen sind zum Beispiel Ungarisch und Estnisch, Sami, Karelisch, Epsisch, Lüdisch, Wotisch und Livisch. Samisch wird im nordskandinavischen Lappland gesprochen; die letzten fünf Sprachen werden im Staatsgebiet Russlands gesprochen und sind vom Aussterben bedroht.

Sprachgeschichte (Symbolbild). Foto: Pixabay, CC0
Die finnische Sprachgeschichte (Symbolbild). Foto: Pixabay, CC0

Die finno-ugrischen Sprachen sind alle sogenannte „agglutinierende” Sprachen. In seiner Struktur unterscheidet sich das Finnische stark von den indoeuropäischen Sprachen, zu denen zum Beispiel Deutsch oder Englisch gehören. Doch nicht nur der Aufbau der Sprache ist anders, auch der Grundwortschatz ist nicht mit den indoeuropäischen Sprachen verwandt. Das heißt für Sie als Finnisch-Lerner leider, dass es relativ wenige Überschneidungen zwischen dem deutschen und dem finnischen Wortschatz gibt.

Die Sprachwissenschaftler sind der Meinung, dass Finnisch und andere finno-ugrische Sprachen auf eine gemeinsame uralische Ursprache zugeführt werden können. Aus dieser Ursprache haben sich die einzelnen Mitglieder dieser Sprachfamilie durch mehrere Spaltungen und Aufteilungen entwickelt. In einer ersten Phase der Spaltung entstanden zwei Zweige: der finnische und der ugrische. Aus dem ugrischen Zweig hat sich später das Ungarische herausgearbeitet. Während Finnisch und Estnisch relativ nah verwandt sind, haben Ungarisch und Finnisch heute nur noch sehr wenig gemeinsam.

Die finnische Schriftsprache, wie wir sie heute kennen, stammt aus der Reformationszeit. Damals hat Mikael Agricola, der Bischof von Turku, die Bibel erstmals ins Finnische übersetzt. Der zweite Vater der finnischen Schriftsprache ist Elias Lönnrot, der im 19. Jahrhundert durch Finnland reiste und die mündlich überlieferte Volksdichtung im Kalevala-Epos sammelte.

Bis 1809 gehörte Finnland zu Schweden, somit war Schwedisch die Sprache der Verwaltung und des kulturellen Lebens im ganzen Land, während Finnisch eine eher untergeordnete Rolle spielte. Eine Folge dieser Zeit sieht man im finnischen Wortschatz, welcher viele Lehnwörter aus dem Schwedischen übernommen hat.

Von 1809 bis 1917 war Finnland ein autonomer Teil von Russland. Damals begann sich ein finnisches Nationalbewusstsein zu entwickeln. Diese Nationalbewegung im 19. Jahrhundert hatte auch dem finnischsprachigen Kulturleben einen neuen Aufschwung verliehen. Seit 1917 ist Finnland eine unabhängige Republik mit einer eigenen Amtssprache, dem Finnischen.

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Die Sprecher des Finnischen

Auf die Frage „Puhutko suomea?” – „Sprichst du Finnisch?” werden Ihnen rund 5 Millionen Menschen mit „Kyllä.” – „Ja.” antworten. In Finnland sprechen ca. 4,8 Millionen Einwohner – das sind etwa 90 Prozent der Bevölkerung – Finnisch als Muttersprache.

Ungefähr fünf Prozent der finnischen Bevölkerung sind sogenannte schwedischsprachige Finnen, die Schwedisch als Muttersprache sprechen. Die 26.000 Einwohner auf der Insel Åland zum Beispiel verwenden Schwedisch als einzige Umgangs- und Amtssprache. Außerdem wohnen in Finnland kleine samisch- und russischsprechende Minderheiten. Offizielle Amtssprachen in Finnland sind jedoch nur Finnisch und Schwedisch. Samisch hat den Status einer offiziellen Minderheitensprache.

In Schweden gilt Finnisch als amtliche Minderheitssprache und wird von rund 300.000 Menschen gesprochen. Außerdem gibt es kleine finnischsprachige Minderheiten im Norden Norwegens, in Karelien und in Estland. Auch nach Nordamerika sind viele Finnen ausgewandert.

Quelle: Sprachenlernen24

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