Spanische Sprachgeschichte

Eine kurze Sprachgeschichte des Spanischen

Vor der Eroberung der iberischen Halbinsel durch die Römer siedelten Kelten, Iberer, Griechen, Phönizier, Karthager und Basken in dem Gebiet, das wir heute als Spanien kennen. Verbreitet waren in dieser Region somit auch alle Sprachen dieser Völker.

Die Römer besetzen die iberische Halbinsel

Im Jahr 200 v. Chr. brach der zweite Punische Krieg zwischen dem aufstrebenden römischen Reich und Karthago aus, der sich auch auf die Siedlungsgebiete der Karthager auf der iberischen Halbinsel ausdehnte. Mit dem Sieg der Römer über die Karthager erstreckte sich der Einfluss des römischen Reiches über die ganze iberische Halbinsel.

Lediglich in der westlichen Pyrenäenregion widerstand man den römischen Eroberern. Bis heute hat das dort verbreitete Baskisch seine Eigenständigkeit beibehalten und sich allen Veränderungen gegenüber behauptet.

Sprachgeschichte (Symbolbild). Foto: Pixabay, CC0
Die spanische Sprachgeschichte (Symbolbild). Foto: Pixabay, CC0

Vulgär-Latein als Mutter der romanischen Sprachen

Die Römer waren starke Besatzer, die ihre Sprache mit dem Schwert (das heißt über massive militärische Präsenz) in ihrem Einflussgebiet verbreiteten. Die dort bislang angesiedelten Sprachen (unter anderem Iberisch, Keltisch und Keltiberisch) wurden vom Latein somit verdrängt. Nur Weniges (vor allem Wörter, die man im Alltag sehr häufig gebrauchte) wurde in den lateinischen Wortschatz übernommen.

Wenn wir hier über „Latein“ sprechen, ist nicht das Hoch-Latein gemeint, das Sie vielleicht zu Schulzeiten gelernt haben. Dieses Hoch-Latein wurde damals schon verwendet – allerdings nur als Schriftsprache. Tatsächlich gesprochen wurde das sogenannte Vulgär-Latein. Dieses Vulgär-Latein ist es auch, das als „Ur-Sprache“ aller romanischen Sprachen angesehen wird. Diese Sprache wurde im gesamten römischen Einflussgebiet gesprochen und von den Unterworfenen übernommen und mit ihrem eigenen Wortschatz angereichert. So entwickelten sich die romanischen Sprachen.

400 nach Christus: Goten besetzen Spanien

Nun aber zurück zur spanischen Sprachgeschichte: Bis circa 400 nach Christus übten die Römer wesentlichen Einfluss auf Spanien aus. Danach (genauer 414 n. Chr.) fielen die Goten in Spanien ein und beherrschten das Land für die kommenden 300 Jahre. Diese Herrschaft hat allerdings nur sehr wenig Einfluss auf die Sprache.

Weiterhin wird Latein gesprochen und nur vereinzelte Wörter germanischen Ursprungs finden Eingang in den Wortschatz des sich entwickelnden Spanisch. Heute finden wir gotische Anklänge noch in Familiennamen. Alle Nachnamen, die auf -ez enden, haben einen gotischen Ursprung. Diese Nachsilbe bedeutete nämlich „Sohn von“.

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Einfluss des Arabischen

Nur eine weitere Sprache hat im Verlauf der Geschichte im Spanischen Spuren hinterlassen: das Arabische. Im Jahr 711 fielen arabische Eroberer ein und besetzten Spanien. Ihre Kultur hinterlies wesentlich mehr Spuren als die der Goten.

Arabische Einflüsse findet man nicht nur in der Sprache, sondern auch in der Küche Spaniens. Ein Beispiel aus der Sprache: Das spanische Wort für „hoffentlich – ojalá“ – ist arabischen Ursprungs und leitet sich vom Ausdruck „Inschallah – So Gott will“ her.

Unterschiedliche Dialektvarianten – unter denen sich das Kastilische durchsetzt

So entwickeln sich im Lauf der Jahrhunderte unterschiedliche Dialektformen, die mehr oder weniger vom Vulgärlatein abweichen. Unter all diesen verschiedenen lateinischen Dialekten setzte sich schließlich der im Königreich Kastilien gesprochene Dialekt durch. Zunächst wurden alle Urkunden und Aufschriften in Kastilisch (Castellano) verfasst. Schließlich wurde Kastilisch zur Sprache des spanischen Hofes ernannt und entwickelte sich zur Schrift- und Nationalsprache des Landes.

Und heute ist Kastilisch, die Sprache Spaniens, eine Weltsprache.

Die Real Academia Española – Hüterin der Sprache

Seit ihrer Gründung im Jahr 1713 wacht die Real Academia Española, die Königlich Spanische Akademie, über das Wohl und Wehe des Spanischen. Als Mitglieder der Akademie werden bekannte Autoren und verdiente Linguisten berufen. Diese geben ein Wörterbuch der spanischen Sprache heraus, das den Standard der Sprache repräsentiert. Die RAE, wie sie abgekürzt wird, befasst sich auch mit Zweifelsfällen in der Rechtschreibung und gibt beispielsweise Empfehlungen für die Setzung der Akzente. Auch eine normative Grammatik wird von der RAE herausgegeben.

Quelle: Sprachenlernen24

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