Arabische Schrift

Das arabische Alphabet

Die arabische Schrift ist eine der am weitesten verbreiteten Schriften der Welt. Sie wird nicht nur in den arabischen Ländern für das dort gesprochene Arabisch verwendet, mit ihr werden beispielsweise auch diese folgenden Sprachen niedergeschrieben: Persisch, das in Indien und Pakistan verbreitete Urdu, das in Afghanistan gesprochene Paschtu, Kurdisch (jedoch nur in Syrien und im Irak) sowie verschiedene Berbersprachen.

Diese große Verbreitung der Schrift hängt hauptsächlich mit der Ausdehnung des Islam zusammen, da das arabische Alphabet häufig zuvor verwendete Schriften verdrängte.

In unserer globalisierten Welt ist das Erlernen von „exotischen“ Sprachen gar nicht mehr so selten. Wir möchten Ihnen einige Tipps mit auf den Weg geben, die Ihnen beim Lernen einer nicht ganz leichten Sprache helfen sollen.

Arabische Schrift

Anders als zum Beispiel das Französische oder Spanische erfordert das Erlernen des Arabischen auch das Erlernen eines neuen Alphabets.

Das arabische Alphabet umfasst 28 Buchstaben. In der Tabelle finden Sie jedoch zwei Buchstaben mehr (ء und ة, also den ersten und den letzten Buchstaben in dieser Aufzählung). Zwar sind diese beiden nicht (offizieller) Teil des Alphabets, gehören allerdings bei vielen arabischen Wörtern zum Schriftbild. Aus diesem Grund haben wir diese mit dazu genommen.

Nun möchten wir Ihnen zeigen, wie die Schrift aussieht:

Damit Sie schwierigere und leichte Buchstaben besser memorieren können, haben wir verschiedene farbliche Markierungen gewählt:

Blau markierte Zeilen enthalten Buchstaben, deren Aussprache sich vom Deutschen unterscheidet.

Rot markierte Zeilen enthalten Buchstaben, deren Aussprache das Deutsche nicht kennt.

Zeilen ohne farbige Markierung enthalten Buchstaben, die genau wie im Deutschen ausgesprochen werden.

Wie Sie in der Tabelle sehen können, verändern die arabischen Buchstaben ihre Form, je nachdem, an welcher Stelle sie im Wort stehen: Ob am Wortanfang, in dessen Mitte oder am Ende.

NameUmschriftIsoliertEndeMitteAnfangAussprache
Hamzaʾء(-)(-)(-)
Alifāاـاـااa wie in Apfel, Acker
bبـبـبـبـB wie in Blume, Baum
tتـتـتـتـt wie in Tier, Tomate
Thātثـثـثـثـstimmloses th wie im Englischen think
Dschīmğجـجـجـجـstimmhaftes sch wie im Französischen journal oder je
حـحـحـحـgehauchtes h, das zwischen dem deutschen h und dem sog. Ach-Laut anzusiedeln ist (etwa wie in hauchen)
im Deutschen so nicht vorhanden
Chā (xa)خـخـخـخـAch-Laut (aber noch etwas stärker ausgeprägt)
wie in Macht, Sache
Dāldدـدـددd wie in Dorf, Dame
Dhāl (thal)ذـذـذذstimmhaftes th wie im englischen thunder
rرـرـررZungen-r, das vorne am Gaumen mit der Zungenspitze gerollt wird (wie in Rolle, Rabe)
Zāin (za)zزـزـززstimmhaftes s wie in Sonne, singen
Sīnsسـسـسـسـstimmloses s wie in Ast, Wasser
Schīnšشـشـشـشـstimmloses sch wie in Schimmel, Schatten
Sādصـصـصـصـbetonte Variante des س
im Deutschen so nicht vorhanden *
Dādضـضـضـضـbetonte Variante des د
im Deutschen so nicht vorhanden *
طـطـطـطـbetonte Variante des ث
im Deutschen so nicht vorhanden *
żظـظـظـظـbetonte Variante des ز
im Deutschen so nicht vorhanden *
ʿAinʿعـعـعـعـReibelaut, manchmal auch Würgelaut genannt
im Deutschen nicht vorhanden
Ghainġغـغـغـغـein bisschen zu vergleichen mit dem Zäpfchen-r, das man aus dem Französischen kennt
im Deutschen so nicht vorhanden
fفـفـفـفـf wie in Farbe, Frucht
Qafqقـقـقـقـbetonte Variante des ك
im Deutschen so nicht vorhanden *
Kāfkكـكـكـكـk wie in Kaffee, Klima
Lāmlلـلـلـلـl wie in Lama, Luft
Mīmmمـمـمـمـm wie in Mama, Meer
Nūnnنـنـنـنـn wie in Nadel, Nabel
hهـهـهـهـh wie in Hopfen, Hilfe
Wāww, ū, uوـوـووu, aber abhängig von der Buchstabenkombination kann das u auch wie ein w (plus nachfolgendem kurzem Vokal a oder i) ausgesprochen werden (Ufer, wow)
y, ī, iيـيـيـيـi wie in Idylle, irgendwo
Ta marbuta(t)ةـة(-)(-)

* Betonte Aussprache bedeutet, dass der Buchstabe weiter hinten und gepresst ausgesprochen wird. Die Hinter- und Vorderzunge wird dabei mehr als sonst an die Munddecke gepresst, so dass die Aussprache dunkler klingt.

Wenn Sie möchten, können Sie auch gleich eine arabische Begrüßung kennenlernen. Versuchen Sie nun, die Schrift zu lesen:

السلامُ عليكم
as-salāmu ʿalaikum – Guten Tag (formell)

Wie Sie vielleicht wissen, wird im Arabischen von rechts nach links gelesen (und natürlich auch geschrieben). Sie müssen also entgegengesetzt herum lesen – anders als Sie das aus dem Deutschen gewöhnt sind.

Eine weitere Besonderheit des Arabischen ist es, dass in dieser Sprache immer in „Schreibschrift“ geschrieben wird. Das heißt, dass es nur geringe Unterschiede zwischen handschriftlichen Aufzeichnungen und der Druckschrift (beispielsweise in Zeitungen) gibt.

Deutliche Formunterschiede, wie Sie es aus dem Deutschen zwischen Druck- und Schreibschriftbuchstaben kennen, finden Sie im Arabischen nicht.

Das arabische Alphabet verwendet zudem für die kurzen Vokale keine eigenen Buchstaben. Lediglich die langen Vokale haben eigene Buchstaben.

Um den genauen Lautwert eines Wortes (also mit dessen kurzen Vokalen) wiederzugeben, können Hilfszeichen verwendet werden. Diese werden entweder unter oder über einem Konsonanten geschrieben. Meistens werden diese Zeichen in geschriebenen und gedruckten Texten aber einfach weggelassen, da für den geübten Leser auch ohne sie deutlich ist, welcher Vokal gesprochen wird. In diesem Fall nennt man einen Text unvokalisiert. Die Zusatzzeichen zur Vokalisierung finden sich vor allem in Schulbüchern, poetischen Texten und im Koran.

Arabisch war ursprünglich eine Sprache, die gänzlich ohne diese orthographischen Hilfszeichen ausgekommen ist, für Muttersprachler war und ist sie schließlich auch ohne angezeigte Kurzvokale problemlos lesbar.

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Erlernen der arabischen Schrift

Beim Erlernen der Schrift sollten Sie Folgendes beachten:

  • Verinnerlichen Sie, dass Arabisch von rechts nach links geschrieben wird.
  • Üben Sie für jeden Buchstaben die jeweiligen Verbindungsmöglichkeiten.
  • Im Arabischen gibt es vier verschiedene Formen pro Buchstabe: eine isolierte Form, eine Anfangs- und eine Endform sowie eine Mittelform
  • Merken Sie sich, dass es 6 Buchstaben gibt, die nach links nicht verbunden werden:
    ا, د, ذ, ر, ز, و
  • Vergessen Sie nicht, dass im Arabischen nur die langen Vokale geschrieben werden. Die kurzen Vokale können – müssen aber nicht – mit sogenannten Vokalzeichen über und unter dem jeweiligen Buchstaben markiert werden.
  • Für die deutschen Buchstaben p und g gibt es im Arabischen keine Entsprechung. Das p wird meist als ب und das g als غ abgebildet.

Wenn Sie die einzelnen Buchstaben geübt haben und Sie sicherer geworden sind, fangen Sie an Wörter zu schreiben.

  • Tipp 1
    Gerade in dieser Phase, wenn Sie die Buchstaben und deren Verbindung lernen, sollten Sie besonders viel üben. Fehler, die sich hier einschleichen, lassen sich später nur sehr schwer wieder ausmerzen.
  • Tipp 2
    Am besten beginnen Sie mit kurzen Wörtern aus zwei bis drei Buchstaben. Hier können Sie gut die einzelnen Buchstabenformen üben und laufen nicht Gefahr, sich selbst durch zu viele Buchstabenverbindungen zu verwirren.
  • Tipp 3
    Sehr gut üben können Sie mit deutschen Wörtern, die Sie auf Arabisch schreiben. Hier bieten sich Vornamen, Städte oder Länder an. Am besten lassen Sie sich diese Übungen von einem Arabisch-Muttersprachler korrigieren – so lernen Sie am schnellsten und effektivsten. Wenn Sie einen arabischen Partner haben, fragen Sie einfach ihn – er oder sie wird sich sicherlich freuen, Ihnen beim Lernen seiner bzw. ihrer Muttersprache zu helfen.

Lesen auf Arabisch

Das Lesen ist im Arabischen nicht ganz leicht. Wie oben beschrieben werden nämlich die kurzen Vokale meist nicht geschrieben. Für Arabisch-Muttersprachler ist das kein Problem. Genauso wie Sie im Deutschen Wörter lesen können, deren Buchstaben durcheinander sind, stellt es für Araber kein Problem dar, Texte zu lesen, die ohne Vokalzeichen geschrieben sind.

Hier haben wir folgende Tipps für Sie:

  • Tipp 1
    Gehen Sie beim Lesen Wort für Wort und Buchstabe für Buchstabe vor. Das wird anfangs sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen, doch Sie werden feststellen, dass Sie immer schneller werden.
  • Tipp 2
    Versuchen Sie zunächst nur die Konsonanten und Langvokale eines Wortes zu erkennen und sprechen Sie diese laut aus.

    Beispielwort:    بﺎﺒ    (Tür)
    bestehend aus den Buchstaben    ب    (ba)      ا    (alif)      ب    (ba)

  • Tipp 3
    Lesen Sie Wörter, bei denen Sie sich bezüglich der kurzen Vokale nicht sicher sind, zunächst mit dem Kurzvokal a. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie richtig liegen, ist sehr hoch, weil der Kurzvokal a der häufigste ist. Möglicherweise erkennen Sie auch bereits das Wort an seinen Konsonanten und Langvokalen, so dass Sie die Kurzvokale – wie ein Arabisch-Muttersprachler – automatisch richtig lesen.
  • Tipp 4
    Das Lesen können Sie auch sehr gut mit Hilfe von Eigennamen üben. Am besten funktioniert das beim Fernsehen. Sehen Sie sich zum Beispiel den Wetterbericht auf Arabisch an. Hier stehen auf der Wetterkarte meist entweder das Land oder die Hauptstädte auf Arabisch. Wenn Sie die Bezeichnungen bereits kennen, müssen Sie nur noch die Buchstaben zuordnen. Auch bei Interviews können Sie das Lesen mit Hilfe der eingeblendeten Namen (Vor- und Nachname) üben.
  • Tipp 5
    Als letzten Lese-Tipp empfehlen wir Ihnen arabische Kinderbücher, die oft noch mit Vokalzeichen geschrieben sind. Außerdem werden diese Bücher in einfachem und damit leicht verständlichem Arabisch geschrieben – was auch das Lesen leichter macht.
  • Immer gilt:
    1. Lassen Sie sich von Muttersprachlern helfen und unterstützen. Das bringt Sie weiter und motiviert. Umgekehrt wird sich jeder Araber freuen, Ihnen beim Lernen seiner Muttersprache behilflich zu sein.
    2. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Arabisch gilt zwar als eine der am schwersten zu erlernenden Sprachen, doch es nicht unmöglich.

Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Arabisch schreiben und lesen!

Quelle: Sprachenlernen24

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