Aussprache und Alphabet der Estnischen Sprache
Das estnische Alphabet basiert auf dem lateinischen Alphabet. Die Buchstaben c, f, q, š, z, ž, w, x und y kommen nur in Wörtern fremden Ursprungs vor.
Das estnische Alphabet
In der folgenden tabellarischen Darstellung finden Sie das estnische Alphabet. In der linken Spalte sind die Buchstaben aufgelistet. In der Mitte finden Sie ein estnisches Wort, bei dem der Lautwert des jeweiligen Buchstaben wiedergegeben wird. In der rechten Spalte finden Sie deutsche Wörter, in denen der Laut so vorkommt.
Buchstabe | kommt vor in … | Aussprache wie im Deutschen … |
---|---|---|
A, a (aa) | arst (Arzt) aasta (Jahr) | Katze, Rabe |
B, b (bee) | baas (Basis) | Bett |
C, c (tsee) | Caesar (Caesar) | Katze |
D, d (dee) | detsember (Dezember) | danke |
E, e (ee) | mets (Wald) mees (Mann) | Lette, Beet |
F, f (eff) | fotograaf (Fotograf) | Fenster |
G, g (gee) | jagada (teilen) | galoppieren |
H, h (haa) | vihmavari (Regenschirm) | Held |
I, i (ii) | pilt (Bild) piim (Milch) | Bitte, Igel |
J, j (jott) | juuli (Juli) | Jupiter |
K, k (kaa) | kala (Fisch) | Katze |
L, l (ell) | lava (Bühne) | lassen |
M, m (emm) | maailm (Welt) | Moos |
N, n (enn) | maantee (Landstraße) | Name |
O, o (oo) | osa (Teil) sool (Salz) | Lotte, Los |
P, p (pee) | paik (Ort) | Papier |
Q, q (kuu) | Quasimodo (Quasimodo) | Quartett |
R, r (err) | rikas (reich) | Ratte |
S, s (ess) | selg (Rücken) | Samuel |
Š, š (šaa) | Šeff (Chef) | Schlange |
Z, z (zee) | Zooloogia (Zoologie) | Sonne |
Ž, ž (žee) | Džungel (Dschungel) | Garage |
T, t (tee) | õpetaja (Lehrer) | Gitter |
U, u (uu) | tuli (Feuer) tuul (Wind) | Butter, hupen |
V, v (vee) | talv (Winter) | Wasser |
W, w (kaksisvee/topeltvee) | Windsurfing (Windsurfing) | * |
Õ, õ (õõ) | sõda (Krieg) rõõm (Freude) | * |
Ä, ä (ää) | nägu (Gesicht) äär (Rand) | wie im engl. cat, Bär |
Ö, ö (öö) | öine (nächtlich) köök (Küche) | Zöllner, Chöre |
Ü, ü (üü) | ülikool (Universität) küüs (Nagel) | Hütte, hüten |
X, x (iks) | x-telg (Abszisse) | extra |
Y, y (igrek) | Yuppie (Yuppie) | * |
*Anmerkung: Zur Aussprache dieser Buchstaben gibt es keine deutschen Beispiele, in denen diese so oder zumindest so ähnlich vorkommen würden.
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AnzeigeZur Aussprache und Orthographie des Estnischen
Das Estnische hat eine phonologische Schreibweise. Damit meint man, dass die Schreibweise die gesprochene Sprache sehr genau wiedergibt. Wenn man die wenigen Ausspracheregeln kennt, kann man Estnisch gut (vor)lesen, (mit)schreiben und sich gut verständlich machen.
Wichtig zu wissen ist, dass man bei der Aussprache auf die Länge der Vokale und Konsonanten achten muss. Einen langen Laut erkennt man daran, dass die betreffenden Buchstaben verdoppelt geschrieben werden.
Die estnische Grammatik unterscheidet drei Vokalquantitäten (Vokallängen): kurz, lang und überlang.
- Im Vergleich zu den deutschen Vokalen spricht man die estnischen kurzen Vokale etwas kürzer als die deutschen kurzen Vokale aus.
- Die estnischen langen Vokale werden etwas kürzer als die deutschen langen Vokale artikuliert.
- Die estnischen überlangen Vokale werden ähnlich lang wie die deutschen langen Vokale gesprochen. Die langen Vokale werden nicht im Schriftbild eines Wortes gekennzeichnet.
An Diphthongen (zwei Vokale nacheinander in der gleichen Silbe) gibt es eine größere Anzahl im Estnischen als im Deutschen. Häufige Kombinationen sind /ai/, /au/, /ei/ (nicht mit der deutschen Aussprache /ai/ zu verwechseln), /oa/, /oi/, /ui/, /õu/, /äe/ und /äo/. Vorkommen können aber noch viel mehr Diphthonge.
In folgender Tabelle sind mögliche Kombinationen mit je einem Beispielwort aufgelistet:
Diphthonge im Estnischen
Diphthong | im estnischen Wort | Übersetzung |
---|---|---|
/ae/ | laev | das Schiff |
/ai/ | mainida | erwähnen |
/ao/ | taoline | solcher/solche/solches |
/au/ | kaubamaja | das Warenhaus |
/ea/ | pea | der Kopf |
/ei/ | leib | das Brot |
/eo/ | teos | das Werk, die Arbeit |
/iu/ | liuglema | rutschen |
/oa/ | toatüdruk | das Zimmermädchen |
/oe/ | poeg | der Junge, der Sohn |
/oi/ | poiss | der Junge, der Kumpel |
/ou/ | kloun | der Clown |
/õi/ | võim | die Kraft |
/õo/ | lõoke | die Lerche |
/õu/ | nõuda | fordern |
/ui/ | kuiv | trocken |
/üi/ | süit | die Suite (Musik) |
/äe/ | käes | in der Hand; präsent |
/äi/ | näidata | zeigen |
/äo/ | käokell | die Kuckucksuhr |
/öe/ | nii-öelda | sozusagen |
/öi/ | öine | nächtlich |
Wissenswertes
- Zu den Diphthongen ist es noch nützlich zu wissen, dass sie sowohl fallend als auch steigend sein können. Dies hat mit der Länge des zweiten Bestandteils des Lautes zu tun: ist er kürzer und weniger betont, geht es um einen fallenden Diphthong, ist er länger und stärker betont, geht es um einen steigenden Diphthong.
- Bestimmte Buchstaben – das sind c, č, q, š, z, �, w, x und y – gibt es nur in Fremdwörtern. Fremdwörter können Sie sehr leicht erkennen: fängt ein Wort mit b, d oder g an, ist es ein Fremdwort!
- Im Estnischen liegt die Betonung eines Wortes immer auf der ersten Silbe. Die einzigen Ausnahmen zu dieser Betonungsregel sind neuere Entlehnungen und Fremdwörter.
- Das /r/ wird immer richtig gerollt (das so genannte „Zungenspitzen-r“), nicht vokalisiert, wie es im Deutschen typischerweise vorkommt. Im Deutschen klingt das Wort Mutter ähnlich wie /muta/, im Estnischen würde es sich wie /mutter/ anhören, genau wie man das Wort schreibt. Hier gilt auch die Regel, dass man sowohl die Vokale als auch die Konsonanten lang ausspricht, wenn die entsprechende Schreibung doppelt ist.
- Die stimmhaften Plosive /b/, /d/ und /g/ werden im Estnischen im Wortauslaut weniger stimmhaft bzw. stimmlos (als /p/, /t/ und /k/) ausgesprochen. Eine Besonderheit in Bezug auf die Konsonanten /b/, /d/ und /g/ ist, dass sie in ursprünglich estnischen Wörtern nicht im Wortanlaut vorkommen, also nicht am Anfang des Wortes. Nur Fremdwörter beginnen mit diesen Buchstaben (siehe oben).
- Die Konsonantenkombination <ng> wird immer /ŋg/ ausgesprochen.
- Eine weitere Regel ist, dass alle Vokale in der ersten Silbe eines Wortes vorkommen können, sowohl kurze als auch lange. Nur in der zweiten Silbe gibt es Beschränkungen: dort können nämlich nur die Vokale a, e, i oder u stehen.
Quelle: Sprachenlernen24
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