Deutsche Dialekte

So bunt sind die Dialekte in Deutschland

Sie schnacken, schwätzen und babbeln: In Deutschland gibt es unzählige verschiedene Dialekte. So begrüßt man zum Beispiel die Verkäuferin in der Bäckerei regional höchst unterschiedlich: „Moin“ sagen die Norddeutschen, „juten Tach“ der Berliner und das bairische „Grüß Gott“ muss man nicht wirklich wörtlich nehmen.

Vom Schrippen-Krieg und gewaltfreien Differenzen

Auch das nördlich des Weißwurstäquators bekannte „Brötchen“ bestellt man natürlich nicht überall. Was man im Hamburger Raum ganz pragmatisch „Rundstück“ nennt, verzehren die Bayern als „Semmel“. In Berlin lässt man sich die „Schrippe“ schmecken, in Schwaben „des Weckle“. Und auf diesen Unterschied wird Wert gelegt: So konnte man in Berliner Zeitungen schon häufig vom „Schrippen-Krieg am Prenzlauer Berg“ lesen. Aus Angst vor der angeblichen Invasion der Schwaben soll auch schon mancher Berliner Bäcker die Ausgabe von „Wecken“ verweigert oder zumindest spitz kommentiert haben.

Wobei der Schrippen-Krieg natürlich die Ausnahme ist. In einen offenen Konflikt engagieren sich die unterschiedlichen Dialekte eher selten: Meistens stehen sie bunt und friedlich nebeneinander und bereichern die deutsche Sprachlandschaft.

busuu, die weltweit größte Online-Community zum Sprachenlernen, hat sich einige Mundarten herausgepickt und Kurioses und Besonderes zu Bairisch, Hessisch und Co. zusammengetragen.

Die Bayern

Ganz im Süden, im bayerischen München, kann man das süffige Bier auf dem Oktoberfest genießen. Beim Anzapfen wird da jedes Jahr „Ozapft is“ gerufen. Bei den vielen „Zuagroasten“ (Zugereisten) muss der Einheimische schon öfter nachhaken: „Host mi?“ (Verstehst du mich?) und wenn nicht, dann heißt es eben „ja mei“ (da kann man nichts machen). Bairisch, das ist ein Dialekt, der – wie viele andere übrigens auch – ohne Genetiv auskommt.

Und auch Ä, Ö und Ü sind nicht sehr beliebt, doppelte Verneinungen dafür umso mehr. Statt „das interessiert doch kein Schwein“ setzt der Bayer lieber noch einen drauf und sagt „des interessiert doch koa Sau ned“ – was aber haargenau das gleiche bedeutet wie der erste Satz.

Übrigens: Bairisch und bayerisch darf man nicht verwechseln. Wegen einer königlichen Anordnung von Ludwig I. heißt es seit dem 19. Jahrhundert Bayern statt „Baiern“. Der Monarch, ein großer Griechenland-Fan, ersetzte das „i“ durch das „y“ aus dem griechischen Alphabet. Ist nun von der Sprache die Rede, heißt es bairisch, beim politischen Territorium ist es bayerisch.

Bairisch - das echte Hochdeutsch

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Oktoberfest Bavarian Flag Beer Pretzel. Foto: Pixabay, CC0

Die Hessen

Der Äbbelwoi ist den Hessen heilig: Der Apfelwein ist Nationalgetränk und das wohl bekannteste Produkt der Region. Den kann man ganz „herrlisch“ (herrlich) oder „ferschterlisch“ (fürchterlich) finden, und an diesen zwei Ausdrücken sieht man ihn schon: den Hang, hartes Hochdeutsch in weiches Hessisch zu verwandeln. Beim Babbeln wird zum Beispiel aus „ich“ oft „isch“. Wortendungen lassen sich gut kürzen und aus dem B macht der Hesse ein geschmeidiges W: Aus „einen Hebel haben“ wird „Hewwelhawwe“.

Die Berliner

Unverblümt und ein bisschen schnoddrig: So kommt die Berliner Schnauze oft daher. In der Hauptstadt tummeln sich die Nationen und so finden sich auch sächsische, jiddische und französische Einflüsse im Berlinerischen. Den Buchstaben G gibt es praktisch nicht bzw. „jibt et nüscht“. Aus „au“ wird ein langgezogenes „oo“ („loofen“ statt „laufen“) und statt „ei“ sagt der Berliner „ee“ („keener“ statt „keiner“).

Der Unterschied zwischen „mir“ und „mich“ ist dem Berliner auch schnuppe (also egal) und statt „ich“, „das“ und „was“ sagt er lieber „ick“, „dit“ und „wat“. Im Dialekt ist es da korrekt, ein inniges „Berlin, ick liebe dir“ hinauszurufen.

Die Schwaben

Hier wird schwäbisch geschwätzt: Auch heute noch sind die Schwaben für ihre Sparsamkeit berühmt-berüchtigt. So wird ihnen, vor allem von „Reigschmeckten“ (Zugezogenen), gerne nachgesagt, ein eigenes Häuschen sei ihr oberstes Ziel im Leben („schaffe, schaffe, Häusle baue“). Einst war die Region jedoch sehr arm und die Menschen mussten mit dem wenigen, das sie hatten, auskommen.

Auch der Schwabe serviert harte Konsonanten lieber weich: P wird zu B, T zu D und aus K macht er ein G. Die Kröte ist zum Beispiel eine „Grodd“ und der Buckel „Buggel“. Außerdem fallen die vielen Verniedlichungen auf: Das Häusle im Gässle steht im Ländle. Ein „Schlägle“ hört sich im Gegensatz zu einem Schlaganfall ziemlich harmlos an.

Die Nordlichter

Einst hat die Welt Platt gesprochen: Im Mittelalter war Plattdüütsch die Weltsprache des hansischen Wirtschaftsraums. Doch diese Blütezeit des Plattdeutschen (auch Niederdeutsch genannt) ist längst vorbei: Trotzdem haben die beiden Länder Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern ihre Landesverfassungen ins Plattdeutsche übersetzt. So gibt es jetzt neben der deutschsprachigen auch die „Verfatung von dat Land Mäkelborg-Vörpommern“. Mit „Moin“ begrüßt man sich in Norddeutschland nicht nur am Morgen, auch über das Schietwetter (Mistwetter) kann man den ganzen Tag schnacken, also reden.

Quelle: busuu.com

Plattdüütsch - Das echte Norddeutsch

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- 'N büschen dröge sollen sie sein, maulfaul obendrein, kriegen einfach die Zähne nicht auseinander. Und wenn doch mal, dann versteht man sie nicht.
- Von wem die Rede ist? Von den Plattdeutschen, den Nordlichtern.
- Natürlich haben sich die Norddeutschen genauso viel zu erzählen wie alle anderen Menschen auch, sie kommen nur mit weniger Sätzen aus, formulieren keine langen Umwege und verlieren nicht unnötig viele Worte.
- Und so vermittelt dieser Band nicht nur ihre Heimatsprache, sondern auch die Mentalität ihrer „Landsleute“.

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Herausgeber: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, 10. Edition 2021, ISBN: 9783831765638

Hamburgisch - die Sprache an Elbe und Alster

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- Der Hamburger spricht gern etwas breiter, etwas gedehnter. Wenn er denn spricht.
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Herausgeber: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, 2. Edition 2017, ISBN: 9783894167165

Fränkisch - das Deutsch der Franken

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- Dieser handliche Sprachführer enthält über 1000 Wörter und Redewendungen aus dem fränkischen Alltagswortschatz, praxisnah geordnet und anschaulich erläutert.

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Herausgeber: Reise Know-How, 6. verbesserte Edition 2015, ISBN: 9783831764518

Kölsch, das Deutsch der Domstadt

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- Kaum ein Stadtdialekt erfreut sich einer so weit über die eigentlichen Sprachgrenzen hinausgehenden Beliebtheit wie Kölsch.
- Der erste Teil des Buches lenkt das Augenmerk auf einige grammatikalische Besonderheiten im Domstadt-Deutsch und betrachtet dann die Stadt und ihre Bewohner etwas eingehender.
- Im zweiten Teil werden die Leser mit allen sprachlichen Leckerbissen, den umgangssprachlichen Floskeln, Redewendungen und lockeren Sprüchen vertraut gemacht, die den Mutterwitz der Kölschen charakterisieren.
- Der Autor bringt seine Leser immer wieder zum Schmunzeln und vermittelt gekonnt Mentalität und Lebensgefühl der Rheinmetropole.

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Herausgeber: Reise Know-How Verlag, 4. Edition 2009, ISBN: 9783894163051

Ruhrdeutsch - die Sprache des Reviers

Ruhrdeutsch - die Sprache des Reviers

Kauderwelsch-Sprachführer von Reise Know-How
- Warum dieses Buch? Ganz einfach: Weil Ruhrdeutsch ehrlich, spontan, menschlich und lebendig ist.
- Gesprochen wird es je nach Situation und Gegenüber – diese Kunst der Flexibilität beherrscht der „Ruhri“ hervorragend.
- Über 1000 Wörter und Redewendungen aus dem Alltag im Ruhrgebiet, übersichtlich geordnet und anschaulich erklärt, vermitteln einen amüsanten Einblick in die Sprache des Reviers.

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Herausgeber: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, 6. Edition 2014, ISBN: 9783831764150

Österreichisch - das Deutsch des Alpenlandes

Österreichisch - das Deutsch des Alpenlandes

Kauderwelsch-Sprachführer von Reise Know-How
- Österreichisch – ist das überhaupt eine Sprache?
- Na klar, und was für eine: „Ich esse gern Marilleneis mit Schlagobers“ oder „Er schreibt auf die Schularbeit einen Zweier.“ – das ist kein Dialekt, das ist echtes Österreichisch.
- Diese eigenständige Variante des Deutschen, mit einem eigenen Wortschatz, eigenem Klang und ganz viel Charme, wird in diesem Buch vorgestellt.
- Ein unterhaltsamer Einstieg in die Welt der österreichischen Sprache. Nebenbei vermittelt das Buch viel über das Lebensgefühl der Österreicher.

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Herausgeber: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, 1. Edition 2016, ISBN: 9783831764716

Tirolerisch - die Sprache des Bergvolks

Tirolerisch - die Sprache des Bergvolks

Kauderwelsch-Sprachführer von Reise Know-How
- Wer mit den Einheimischen näheren Kontakt sucht, der bricht mit ein paar gekonnten Redewendungen aus dem Kauderwelsch Tirolerisch sicher das Eis.
- Dank der einfachen Lautschrift kann auch ein Ungeübter Dialekt lernen und so tief in die kulturellen Eigenheiten eintauchen.
- Um schnell ins Schnacken zu kommen, wird auf sprachwissenschaftliche Abhandlungen verzichtet und nur auf grundlegende grammatikalische und lautliche Besonderheiten eingegangen.

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Herausgeber: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, 1. Edition 2023, ISBN: 9783831765041

Wienerisch - Das andere Deutsch

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Kauderwelsch-Sprachführer von Reise Know-How
- In neuer Aufmachung und inhaltlich aktualisiert ermöglicht der Kauderwelsch-Sprachführer Wienerisch einen amüsanten Einblick in den Alltag.
- Mit zahlreichen Ausdrücken aus dem Jiddischen, Tschechischen, Französischen, Italienischen und Ungarischen handelt es sich vielmehr um eine Vielzahl von Sprachen, die zwischen Oberösterreich und der Steiermark gesprochen werden.
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Herausgeber: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, 12. neu bearbeitete und verbesserte Edition 2022, ISBN: 9783831765706

Schwiizertüütsch - das Deutsch der Eidgenossen

Schwiizertüütsch - das Deutsch der Eidgenossen

Kauderwelsch-Sprachführer von Reise Know-How
- In neuer Aufmachung und inhaltlich aktualisiert bietet der Kauderwelsch-Sprachführer Schwiizertüütsch einen amüsanten Einblick in den Schweizer Alltag.
- Schwiizertüütsch (also Schweizerdeutsch) ist eine wahre Fundgrube für Sprachfans und Teil der Landeskultur. Ein paar grundlegende Ausdrücke helfen, Land und Leute besser zu verstehen.
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Herausgeber: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, 16. neu bearbeitete und verbesserte Edition 2022, ISBN: 9783831765751

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