Sprechen lernen: Von der Geburt bis zum 18. Monat

Die Phasen des Erstspracherwerbs – Teil 1

Der Erwerb der Muttersprache ist etwas sehr Faszinierendes! Während für uns Erwachsene das Erlernen einer neuen Sprache viel Arbeit und Durchhaltevermögen erfordert, erlernen Kleinkinder ihre Muttersprache scheinbar wie von selbst.

Bereits im Bauch der Mutter beginnen die ersten Phasen des Erstspracherwerbs. Ab der 25. Schwangerschaftswoche bildet sich das Hörorgan aus und ab diesem Moment nimmt der Fötus bereits die Stimme der Mutter wahr – zwar hört er sie nur gedämpft, gleichsam scheint er sich aber bereits die Sprachmelodie einzuprägen.

So haben Untersuchungen gezeigt, dass bereits wenige Tage alte Säuglinge diejenige Sprache bevorzugen, die die Mutter spricht.

So kommt es, dass die Neugeborenen direkt nach der Geburt die Stimme ihrer Mutter und deren Sprache wiedererkennen – genauso wie Geschichten oder Melodien, die ihnen während der Schwangerschaft erzählt oder vorgesungen wurden.

Sprechen lernen: Von der Geburt bis zum 18. Monat (Symbolbild). Foto: Pixabay, CC0

Geburt bis zum 18. Monat: Vorbegriffliches

Dass Sprache bereits kurz nach der Geburt eine große Rolle im Leben der Säuglinge spielt, ist freilich nicht durch Antworten der Kinder auszumachen. Jedoch zeigt ihre Körpersprache, z.B. ihr Lachen oder Weinen, dass bereits Säuglinge auf die Worte ihrer Bezugspersonen reagieren.

So verwenden die Kleinen zur ersten Kommunikation motorische Fertigkeiten, bevor sie sich phonetische Fähigkeiten aneignen.

Die „Lallphase“ in den ersten acht Wochen

In den ersten 8 Wochen durchleben Babys ihre erste „Lallphase“.

Sie beginnen Intonationsmuster zu lernen und erzeugen dabei ihre ersten Laute wie Gurgeln, Schmatzen oder Schreien. Durch die Reaktionen der Umgebung auf diese Geräusche lernen die Babys die kommunikative Funktion der Sprache kennen und das Schreien wird somit differenzierter.

Außerdem verfeinern Babys in den ersten Wochen ihres Lebens auch ihre Hörfähigkeiten, wobei sie immer auf der Suche nach den Quellen der Geräusche ihrer Umgebung sind.

Durch diese zwei Phasen lernt das Kind später nicht nur den Inhalt der Worte, sondern auch noch die motorischen Äußerungen seines Gegenübers zu interpretieren und darauf angemessen zu reagieren.

Damit die Kinder besser in der Lage sind auch nonverbale Kommunikation aufzuschnappen, ist es wichtig, dass die Eltern ihnen so oft wie möglich zeigen, worüber sie gerade sprechen.

Die zweite Lallphase – Ihr Kind spricht die ersten Silben

Währen der zweiten Lallphase (5.-6. Monat) probieren die Säuglinge die ersten Silben und die verschiedenen Lautkombinationen, wobei solche „Worte“ wie „Wawawa“, „Bababa“ entstehen.

Treten beim Lallen erste Störungen auf, kann dies möglicherweise ein guter Indikator für spätere Sprachstörungen sein.

Die „Einwortphase“ von zehnten bis zum zwölften Monat

In der sogenannten Einwortphase (10.-12. Monat) erfolgt dann ein weiterer Ausbau der Sprache.

Die Babys sind nun in der Lage Ein-Wort-Sätze zu bilden. Sie benennen damit Wünsche, Gefühle, Gegenstände, Personen etc., wie beispielsweise „Aam“ (= Ich will auf den Arm genommen werden), „Da!“ (=Da ist ein Hund, Auto etc.).

Quelle: Sprachenlernen24

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