Traditionelle und verrückte Silvesterbräuche aus aller Welt

Happy New Year – Feliz Año Nuevo – Bonne Année – Buon Anno Nuovo – Feliz Ano Novo

Die Italiener versuchen es mit roter Unterwäsche, die Spanier mit Trauben, die Schotten mit einem Rosinenkuchen und mit einem Stück Kohle: die Liebe und das Glück im neuen Jahr locken.

Die Online-Community zum Sprachenlernen Busuu hat traditionelle und verrückte Neujahrsbräuche aus den Ländern der fünf weltweit verbreitetesten busuu-Sprachen zusammengetragen: Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch. So feiert die Welt Silvester!

Happy New Year. Foto: picjumbo
Happy New Year. Foto: picjumbo

Happy New Year

Happy New Year“ wünscht man sich rund um den Globus, ist Englisch doch in mehr als zwei Dutzend Ländern dieser Welt Haupt- und Nationalsprache und Amtssprache in weiteren 30 Ländern. Die Silvesterbräuche unter den englischsprachigen Erdenbewohner unterscheiden sich allerdings erheblich. Vielen Englisch-Muttersprachlern gemeinsam ist jedoch, dass sie um Mitternacht die Gläser erheben und „Auld Lang Syne“ anstimmen. Ob auf dem Londoner Trafalgar Square, beim Neujahrsball in New York oder in der neuseeländischen Kleinstadt: Die schottische Ballade ist das wohl weltweit bekannteste zum Jahreswechsel gesungene Lied.

Weniger bekannt hingegen dürfte die schottische Tradition sein, das Glück und die Liebe anzulocken. In Schottland sagt man, dass der erste Besucher im neuen Jahr Glück ins Haus bringt, insbesondere, wenn er groß, hübsch und männlich ist. Darum ziehen junge schottische Männer nach Mitternacht im traditionellen Kilt bekleidet, mit einer Flasche Whiskey, einem Stück Kohle sowie einem Früchtekuchen mit Rosinen, Zitronenschalen und Mandeln bewaffnet, dem Black Bun, um die Häuser und klopfen bei Freunden und Verwandten.

Im australischen Sydney feiert man eine große Party mit beeindruckenden Feuerwerken am Hafen rund um das berühmte Opernhaus und die Harbor Bridge.

Feliz Año Nuevo

Während die Schotten darauf warten, dass das Neujahrsglück an der Haustüre anklopft, müssen die Spanier um Mitternacht Konzentration und Geschick beweisen. Eine weit verbreitete spanische Silvestertradition ist, in den zwölf Sekunden vor Mitternacht zwölf Trauben zu verputzen. Zum kollektiven Traubenspeis versammeln sich die Spanier auf Marktplätzen wie z.B. der Puerta del Sol in Madrid. Wer keine Kirchenuhr in der Nähe hat, lauscht im Fernseher den Glocken. Zu jedem Glockenschlag der Turmuhr wird eine Traube gegessen und ein geheimer Wunsch gehegt. Dabei darf man sich weder verzählen noch verschlucken, sonst gehen die Wünsche nicht in Erfüllung. Höchste Konzentration ist also gefragt.

Die Argentinier nutzen den Silvestertag traditionell, um sich dem Ballast des alten Jahres zu entledigen. Vor allem in Buenos Aires schreddern und zerreißen die Menschen am 31. Dezember daher ihre Unterlagen und Papiere aus dem Vorjahr und werfen sie zum Fenster hinaus. So befreien sie sich nicht nur von alten Lasten, sondern bescheren gleichzeitig auch den Kindern, die sich über den Papierschnee freuen, ein weißes Neujahr bei sommerlichen Temperaturen.

Bonne Année

Die Franzosen feiern das neue Jahr eher ruhig und beschaulich im Kreis ihrer Freunde und Familie. Selbstverständlich darf dabei das gute Essen nicht fehlen. Und zu Silvester essen die Franzosen besonders gut: geräucherter Lachs, die berühmte Gänsestopfleber (Foie Gras), Schnecken, aber auch Austern, Hummern und Kaviar werden in Delikatessenläden ausgesucht und sorgfältig zubereitet. Mindestens ein Drei-Gänge-Menü muss es sein. Um Mitternacht knallen in Frankreich nur die Champagnerkorken. Vielerorts ist das private Feuerwerk aus Sicherheitsgründen verboten. Dafür wird zu klirrenden Champagnergläsern unter einem Mistelzweig geküsst und einander gute Wünsche überbracht.

Buon Anno Nuovo

Italienische Männer verschenken am Silvestertag rote Unterwäsche an ihre Freundinnen, Frauen und sogar an ihre Mütter. Denn in Italien besagt die Tradition, dass wer fröhlich und glücklich sein möchte, im roten Höschen ins neue Jahr rutschen soll.

Gegessen wird weniger fein als im Nachbarland Frankreich, dafür zielorientierter. In vielen italienischen Familien kommen am Silvesterabend Schweinefüße mit Linsen auf den Tisch. Ein bäuerliches Gericht, das den Geldbeutel nicht strapaziert sondern auffüllen soll: Die Linsen stehen für Geldmünzen und da sie beim Kochen aufquellen, verheißt das mehr Geld im neuen Jahr.

Feliz Ano Novo

Auch in Brasilien gestaltet sich das Silvestermenü vergleichsweise bescheiden, dafür funktional: Der traditionelle Bohneneintopf ‚Feijoada‘ soll wie auch die Linsen in Italien finanziellen Segen bringen. Was die Wahl der Unterwäsche angeht, sind die Brasilianer differenzierter als die Italiener. Es errötet zu Neujahr, wer noch die große Liebe finden muss. Wer schon einen Partner hat und sich ein harmonisches Jahr mit demselben wünscht, greift zu weißer Unterwäsche.

Äußerlich sind viele Brasilianerinnen am Silvesterabend ganz in weiß gekleidet, als Symbol für Reinheit, Unschuld und Frieden aber auch für Fruchtbarkeit. Die besten und größten Silvesterpartys in Brasilien steigen natürlich am Meer, zum Beispiel an der Copacabana oder am Ipanema. Und sogar das Meer putzt sich heraus, um das neue Jahr zu begrüßen: Zu Ehren der Meeresgöttin Yemanjá werden an Silvester bunte Blumen ins Wasser gestreut.

Prosit Neujahr

Ob in Südamerika, in Nordeuropa oder auf in Neuseeland: Auf der ganzen Welt verbinden Menschen mit einem neuen Jahr die Hoffnung auf einen Neuanfang. Quer über den Globus stoßen sie in den ersten Sekunden nach Mitternacht miteinander an und wünschen einander, dass das neue Jahr ein Gutes wird. „Prosit“ kommt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet: Es möge gelingen! Das wünschen wir Ihnen auch!

Prosit Neujahr. Foto: picjumbo
Prosit Neujahr. Foto: picjumbo

Quelle: Busuu.com

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